1. |
Alice
03:30
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Alice, wo kommst du her?
Alice, weißt du gerade wer du bist?
Im gelben Regenmantel stehst du barfuß da
und all die kleinen Tropfen zittern leicht an deinen Haarspitzen.
Und an dem Messer in deiner Hand.
Alice, weißt du's wieder?
War das ein Test um zu sehen, ob ich lügen würde?
Du tust Dinge, die du nicht tun willst.
Du tust Dinge, die du nicht tun willst.
Alice, wann darf man töten? Alice, wann kommst du her?
Verlieben ist keine Liebe.
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2. |
Im Feld
04:19
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Scharf ist dein Blick, als du mich fragst, halb entzückt.
Sieht man mir an, wo ich war die letzten Stunden?
So wildes Haar, es verrät mich. Trockenes Gras hängt versteckt.
Rote Schulter, schmunzelnder Mund.
Sieht man mir an, wo ich war?
Ich lag mit Sonja im Feld. Es fühlte sich gut an,
ich wollte das tun, auch wenn‘s dir nicht gefällt.
Im Wind wehte frech über‘m Malvenzweig,
so harmlos und leise ihr Kleid.
Es hängt dort als Flagge, verheißt Rebellion
einer heimlichen Zweisamkeit.
Ich lag mit Sonja im Feld, es fühlte sich gut an.
Ich wollte das tun, auch wenn‘s dir nicht gefällt.
Weich so weich, all ihre Taten und doch so gefährlich,
wer hätte das jemals erwartet.
Zart so zart, ewiges Warten und doch so verwerflich,
hättest du das von uns erwartet?
Ich lag mit Sonja im Feld, es fühlte sich gut an.
Ich wollte das tun, auch wenn‘s dir nicht gefällt.
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3. |
Die Blume
04:17
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Schau nur, wie sie da wächst, so freilich, so eigentlich.
Lässt keines versteckt, verborgen oder heimlich.
Nein, sie gibt sich ganz hin, wird groß und wird ganz,
lässt alles erblüh‘n. Entfalteter Tanz.
Schau nur, reiß sie nicht aus. Mach sie nicht zu Deinem.
Ein Band oder ein Strauß, brächten Welken und ein Weinen.
Drum was du auch findest, lass es bei ihr.
Selbst wenn du sie bindest, gehört sie nicht dir.
So wie jeder Vogel eig‘ne Lieder singt,
hallt in deinem Herzen was aus der Tiefe klingt.
Lass sie ruhig blüh‘n, lieb all ihre Farben in freudvollem Glüh‘n,
doch versuch nie sie zu haben.
Denn Haben heißt Halten und Halten heißt Tod.
Ja, Haben heißt Halten und Halten heißt Tod.
Drum was du gefunden, lass es bei ihr.
Selbst an dich gebunden, gehört sie nie dir.
So wie jeder Vogel eig‘ne Lieder singt,
hallt in deinem Herzen was aus der Tiefe klingt.
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4. |
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Vielleicht fragt dich eines Tages Jemand, der noch unbestechlich:
Wie viel Menschen waren glücklich, daß du gelebt?
Und du gleitest durch Spiralen der Erinnerung,
durch Verzweiflung und durch Freude,
und die Trauer macht dich stumm, weil du's nicht weißt.
Und nur zögernd wirst du sagen, dass du vieles oft dagegen,
auf den Wegen deiner Wanderung, dass du's leider nicht mehr weißt.
Und die Frage wird dir folgen, durch Spiralen der Erinnerung,
siehst du Tränen auf Gesichtern, auf Gesichtern,
die du liebtest und du weißt nicht mehr, warum es so war.
Die Sekunden deiner Wahrheit Liegen
milchig über Brachland der Erinnerung
und dein Lächeln bleibt erfroren und die Antwort bleibst du schuldig
und die Fackel deines Ichs verlöscht im Wind.
Deiner Worte lose Steine in der Brücke, die nichts bindet,
stürzt zusammen ohne Laut, und die Frage,
wer war glücklich, weil du lebtest,
rinnt durch Schleifen der Erinnerung.
Rinnt durch Schleifen der Erinnerung.
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5. |
Sunshine
03:25
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All die Orte, an denen wir nicht zusammen war‘n.
All die Fragen, die ich mich nie getraut hab.
All die schönen Momente in meinem Kopf
neh‘m ich einfach mit in mein.. (Grab)
Und dann mach ich‘s mir gemütlich
mit der Erinnerung an dich und mich.
Weil es nie nichts war und alles war.
Ich hoffe du verzeihst mir das. Und alles andere auch.
Und außerdem hoff‘ ich, dass du weißt,
dass du einen Platz hast, deinen Platz hast.
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6. |
Kurze Frage
01:13
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Wo wir hier zusammen steh‘n, bevor wir auseinander geh‘n,
die Frage, die im Raum sich dreht: Wie soll es weitergeh‘n?
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7. |
Bilder Verlier'n
03:37
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Bilder Verlier‘n lindert den Hunger.
Was einer kann, soll er bewundern.
Bilder verlier‘n, koste den Hunger.
Wenn er dir schmeckt, Fotografie.
Ikonen erbrechen, ewige Kur.
Das lauernde Denken daran erstickt.
Ikonen erbrechen, die keiner mehr braucht.
Entgiftete Sicht, Reparatur.
Fühlt sich das leicht an?
Es fühlt sich leicht an.
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8. |
Vom Spaß
03:34
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Eure Augen woll‘n uns warnen, doch der Zeigefinder sinkt.
Und stattdessen nur ein Seufzen, weil es sowieso nichts bringt.
Denn wir folgen schon seit jeher einer Stimme die uns ruft.
Das versteht bestimmt nicht jeder, doch wir tun‘s – das ist genug.
Und wenn es aber Spaß macht, wenn wir uns danach fühlen,
warum sollten wir es lassen, wo man‘s doch so gerne will?
Und wenn es aber Spaß macht und wir ständig daran denken,
warum sollten wir es lassen? Wär uns‘re Zeit da nicht verschenkt?
Also halte deine Nase stets in Richtung frischer Wind,
ob er schon den ersten Satz neuer Geschichten mit sich bringt.
Deine Nase führt dich weg aus der Enge, die dich plagt
und so wird zum Abenteuer jeder ganz normale Tag.
Nur sie trägt die Haut deiner Freiheit
und nur sie weiß wie dein Leben schmeckt.
Wer webt den Stoff, wer verdreckt das Gedeck der Allgemeinheit?
Streif‘ das Gewand ab, lass atmen was in dir versteckt ist.
Und wenn es aber Spaß macht, wenn wir uns danach fühlen,
warum sollten wir es lassen, wo man‘s doch so gerne will?
Und wenn es aber Spaß macht und wir ständig daran denken,
warum sollten wir es lassen? Wär uns‘re Zeit da nicht verschenkt?
Und wollt ihr uns verwirren, mit den Sitten, die ihr sucht,
lassen wir uns nicht beirren, wo ihr‘s insgeheim verflucht.
Und wenn es aber Spaß macht.
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9. |
Wir kommen zusammen
03:11
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Es tropft von deiner Stirn auf meine Lider hinab.
Wir kommen zusammen.
Es tränt aus einer Höhle in die eisige Nacht.
Wir kommen zusammen.
Deine Augen durchdringen, meine Eingeweide singen,
alle Straßen sind nass und die Eltern kommen spät.
Ich lasse los.
Und für einen Augenblick trab‘ ich leise durch‘s All.
Alle Ohren gehen auf, alle Tore dazu.
Sie kommen zusammen.
Jede:r öffnet seinen Blick, jede:r findet jede:n gut,
sie kommen zusammen.
Keine:r kämpft dagegen an, niemand wäre lieber lauter.
Alle Regeln machen mit, jede Laune ist willkommen beim Kommen.
Schau doch hin, fang an zu brennen,
trag dich weiter durch‘s All.
Ok.
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10. |
Für Marlen
03:46
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Kein Müll, keine Kanten, keine Triebe.
Hallelujah und so weiter - kein Problem.
Keine Fehler, kein Dreck und keine Liebe.
Keine Wildheit, stets bequem.
Keine Fragen und keine Lösung.
Kein Aneinander und kein Versteh'n.
Es ist wahr, ich komm' aus dieser Stadt – Angenehm.
Jaja, ich komm' aus dieser Gegend.
Ich bin so richtig. Ach Gott, wo bist du nur gelandet?
Mensch Marlen!
Keine Lust, keine Laster, kein nach Innen.
Keine Rabauken nur nach außen immer schön.
Kein Frust und aus dem Raster nie entrinnen.
Kein von Sinnen und niemals obszön.
Kein anders und kein Willkommen,
keine Sanftmut und keine Geduld, kein Gefühl für Solidarität.
Alles Wahre ist in dieser Stadt verkehrt.
Jaja ich liebe meine Gegend. Sie scheint so richtig.
Gott segnet Jede, die hier landet, selbst Marlen.
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11. |
Am Schluss
03:38
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Und am Schluss,
längst gewusst,
bleibt nichts.
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12. |
Was bleibt
04:28
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Du sagst: Ich wär' dir sehr verbunden, wenn du mich nicht brauchst.
Ich sag: Ich fühl' mich dir so sehr verbunden - ich lös' mich fast auf.
Und manchmal weiß ich nicht: bin ich du und wer bin ich?
Und wo ist da die Kante?
Du fragst: Ist das gesund?
Du wärst lieber allein und hast nicht vor noch so lang hier zu sein.
Ein Sprung und weiter nichts.
Und alles, was dich hier noch hält, sind ein Anderes und ich.
Und ich werd‘ mir vergeben, was ich gleich sage.
Du kannst geh'n.
Geh wann du willst, ich muss es nicht verstehen, es ist deine Reise.
Du kannst geh'n. Und du wirst mir fehlen auf dem Weg.
Doch das was bleibt, ist größter als das, was geht. Und das was war, gab's wirklich.
Doch das was bleibt, ist größer als das, was geht.
Und was ist schon Zeit?
Nur ein Moment, ein winziger Punkt, ein Tropfen Unendlichkeit.
Ja, das was bleibt, ist größer als das, was geht, größer als das, was geht.
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13. |
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Es ist ein langsamer Fall. Ich sehe nicht wohin ich falle. Mein Rücken zeigt nach unten, ich falle sanft. Mein Haar fließt durch die Luft und die Luft durch meine Finger. Ich muss lächeln. Die Augen geschlossen falle ich vorbei an Vielem. Ich sehe nicht woran, ich ahne nur. Ich falle vorbei an Gesagtem und nicht Gesagtem. An Wahrheiten und deren Versionen, die ich will. Ich falle vorbei an Fragen und an Antworten, die ich nie wollte. An Jenen, die ich warten ließ. An denen die jetzt warten. An denen, die glauben, mich zu kennen und die ich jetzt in diesem Glauben lasse.
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Isabelle Pabst Germany
Isabelle Pabst is a singer, songwriter from Germany / Croatia.
Her songs are a daring dance, gently
touching the edge of folklore, asmr, club, strings, her heart and what glues it together.
„It’s also wonderfully strange how the record moves between song, drone, spoken (or better whispered) word, beats and whatever else meanders through the stereo spectrum, just like a river." - Hans Nieswandt
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